Keramische Fliesen und Platten

Keramikfliesen im Überblick

In unzähligen Designvarianten bieten Keramikfliesen zahllose Möglichkeiten, um mit individuellen Akzenten einen kreativen Wohnraum zu schaffen.
Ein langlebiger Werkstoff mit vielen Vorteilen: Für Allergien verantwortliche Mikroben, Milben und andere Mikroorganismen haben auf der Oberfläche keramischer Fliesen bei normaler Pflege kaum eine Überlebenschance. Fliesen sind dadurch gesundheitsfreundlich und wohn medizinisch empfehlenswert. Zudem sind sie durch ihre Unempfindlichkeit gegenüber Flecken und Verschmutzungen leicht zu reinigen und zu pflegen. Die harten Glasuren von Bodenfliesen sorgen für eine hohe Strapazierfähigkeit und Kratzfestigkeit. Darüber hinaus sind sie gut wärmeleitend und rutschfest.
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Klassifizierung von keramischen Fliesen und Platten

Keramik besteht größtenteils aus gebranntem Ton. Dieser wird mit Quarz und Feldspat gemischt. Die verschiedenen Keramikartikel grenzen sich in ihrer Rezeptur, Aufbereitung der Rohstoffe und Brenntemperatur voneinander ab. Im Wesentlichen wird zwischen Grob- und Feinkeramik unterschieden.
Keramische Wand- und Bodenfliesen zählen zu den feinkeramischen Produkten.
Sie werden in verschiedene Kategorien eingeteilt:
Steingut
Steingut wird bei weniger als 1.200 °C gebrannt, dadurch schmelzen (sintern) die Rohstoffe nicht komplett und ein poröser Scherben mit vielen Luftporen entsteht. Aufgrund dieser Poren können Steingutfliesen bis zu 15 Gewichts-Prozent Wasser aufnehmen. Sie sind am besten für Wände geeignet, im Nassbereich nur mit glasierter Oberfläche. Ihre raue Oberfläche an der Unterseite hat den Vorteil einer kräftigen Verzahnung zwischen Fliese und Ansatzmörtel, wodurch Steingut besonders gut an der Wand haftet.
Steinzeug
Steinzeug wird bei Temperaturen von 1.200 °C und mehr gebrannt, sodass es zur Sinterung kommt. Es ist somit deutlich dichter als Steingut und damit auch härter und belastbarer. Es wird daher vor allem für Bodenfliesen verwendet. Zudem nimmt Steinzeug maximal 3 Gewichts-Prozent Wasser auf und muss nicht zwingend glasiert werden. Es ist frostbeständig und kann auch problemlos im Außenbereich verwendet werden. Das Material hat eine durchgehend einheitliche Färbung, sodass selbst bei Abrieb kein sichtbarer Schaden entsteht.
Feinsteinzeug
Noch stabiler sind Fliesen aus Feinsteinzeug, die häufig für Böden in hoch belasteten Bereichen, im Außenbereich sowie als Fassadenverkleidung eingesetzt werden. Feinsteinzeug hat eine dichtere Struktur als Steinzeug und nimmt weniger als 0,5 Gewichts-Prozent Wasser auf. Erreicht wird dies bei der Herstellung dadurch, dass die Rohstoffe feiner gemahlen und unter höherem Druck in Form gepresst werden.
Im Bereich der keramischen Fliesen und Platten, werden grobkeramische Produkte häufig als Platten bezeichnet.> Zu ihnen gehören Spaltplatten, Klinkerplatten und Terrakottaplatten.

Rutschklasse Für Trittsicherheit

Die Rutschsicherheit wird durch einen Test auf der schiefen Ebene nach DIN 51130 für Arbeitsbereiche (R9, R10, R11) bzw. DIN 51097 für nassbelastete Barfußbereiche (A, B, C) im Labor eingeteilt. Dadurch ergeben sich verschiedene Bewertungsgruppen für die Einteilung der Rutschklassen.

KALIBER (Fliesengrößen)

Formate von Fliesen werden immer im Nennmaß angegeben, das sich aus dem Werkmaß (angestrebtes Fertigungsmaß) und der Fugenbreite zusammensetzt.
In der industriellen Herstellung von Fliesen kommt es zu Schwankungen in der Größe, dem Fliesen-Kaliber - das kann einige Millimeter betragen. Sollte eine genaues Maß (z.B. beim Bau von Konstruktion) notwendig sein, ist es ratsam, diese vorab beim Fachhandelspartner zu erfragen.

Häufige Fragen:

1. Matt- oder Hochglanzfliesen? Was ist besser?

Es ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Eindrucks, der im Raum erzeugt werden soll. Beide Varianten haben sowohl Vor- als auch Nachteile: Hochglanzfliesen erzeugen einen Reflexionseffekt und geben einem Raum mehr Licht. Zudem vergrößern sie optisch kleinere Räume. Auch die Reinigung gelingt aufgrund der glatten Oberfläche unkompliziert und schnell. Matte Fliesen wirken dagegen eher beruhigend. Sie sind besonders wegen ihrer weniger glatten Oberfläche für die Platzierung in Bereichen mit höherer Luftfeuchtigkeit geeignet. Gerade in Badezimmern, Umkleidekabinen oder Außenbereichen werden sie bevorzugt, da sie nicht so rutschig wie Hochglanzfliesen sind.

2. Wie hoch fliese ich eine Wand im Badezimmer?

Es gibt keine bestimmte Vorgabe, wie hoch Fliesen im Badezimmer gefliest werden sollten. Nur der Duschbereich sollte immer voll gefliest sein. Hier finden Sie mehr Ideen und Trends zur Anwendung von Badfliesen.

3. Wie reinige ich Fliesen richtig?

Für eine professionelle Reinigung und Pflege haben wir passende Produkte für Sie in unserem Sortiment.

4. Kleine Räume: Welche Fliesen?

Bei Wandfliesen sollten Sie auf eine raumgewinnende Verlegung achten. Längliche Fliesen ziehen quer verlegt selbst den kleinsten Raum in die Breite. Werden sie hochkant verlegt, strecken sie den Raum in die Höhe. Optische Weite wird durch die Verwendung von großformatigen Fliesen erzeugt, da sie mit einem geringeren Fugenanteil auskommen. Ähnlich wie bei der Wandgestaltung, schaffen großformatige Fliesen am Boden optisch einen größeren Raum, während Kleinformate den Raum optisch zusammenziehen.

5. Was bedeutet "glasiert" und "unglasiert"?

Glasierte Fliesen bestehen aus einem Scherben mit einer aufgebrachten Glasurmischung. Durch die aufgebrannte Schicht mit flüssigem Glas entstehen unterschiedlichste Muster, Farben und Strukturen auf der Fliesenoberfläche. Ist die Fliese unglasiert, wird diese durch mineralische Ablagerungen des Tons auf eine natürliche Art und Weise gefärbt.